Ich hätte in den letzten Wochen gerne viel öfter hier auf dem Blog gepostet. Dies und das besprochen, über dies und das nachgedacht. Aber mit Alltag und Familie und Umzügen und dem Aufbauen von Schränken und Bohren von Löchern und dem Fluchen über das Handwerken und über die eigene Vorstellung, man müsste das können (obwohl man es natürlich nicht muss), und der manchmaligen Freude darüber, dass es doch irgendwie klappt, nach langem Frust und Planen und Verwerfen – ist es schwer sich noch dem zu widmen, wofür man aus dem Mutterschoße in die Welt katapultiert wurde (sorry für dieses Bild): dem Kreieren. Dem künstlerischen Tun, das eben keinem definierten Zweck folgt, das viele Zwecke haben kann und viele, die man nicht beabsichtigt, das jedoch – als eines der wenigen Dinge, die man tun kann – frei ist, von den Zwängen des Marktes, der gesellschaftlichen Normen, der repressiven Zugriffe von Systemen, die der Mensch um sich herum errichtet hat. In ihrem „besten“ Zustand jedenfalls, der absichtslos ist und kein Business (wobei man hier wahrscheinlich auch noch einmal differenzierter hinschauen muss). Kreieren – obwohl dieses Wort erstaunlich hässlich klingt, weiß jemand vielleicht ein besseres? – ist zumindest für mich etwas Essentielles. Ich möchte nicht sagen: das Wichtigste, denn wenn man Kinder hat, ist die Frage nach dem Wichtigsten obsolet. Aber etwas sehr, sehr Wichtiges! Schade daher, dass ich derzeit nur ganz selten dazu komme, aber doch täglich etwas machen kann und das auch poste, allerdings nicht hier, sondern auf Instagram (hier: https://www.instagram.com/alpuch.de/)
Kleiner Exkurs zum Anspruch des täglichen „postens“: Diesen habe ich mir aus dem wunderbaren kleinen Büchlein „Show your work“ angeeignet, in dem dieser Rat gegeben wird, wenn man seine Arbeit öffentlich machen will: Jeden Tag eine Kleinigkeit posten. Das ist für diejenigen, die einen mögen ganz nett. Und es scheint geradezu notwendig zu sein, um im stürmischen Meer der Algorithmen mit dem kleinen Lämpchen, vorne auf dem Kutter, irgendwie doch noch von irgendjemandem erkannt zu werden, aus der Weite. Nun ist dieser Anspruch einerseits ganz gut zur Aktivierung des kreativen Motors – er erzeugt einen gewissen Druck, der das Schaffen anspornt. An Tagen psychischen Wellengangs allerdings, werden dadurch unschöne Selbstanklangen geweckt. Soll heißen: Ich stehe etwas ambivalent zu diesem Anspruch und werde weiter beobachten und probieren müssen, ob ich diesem genügen möchte oder nicht.
Zurück zu Instagram: Ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass dieses „Tool“, dieses soziale Netzwerk so viel Spaß machen kann. Es ist im Gegensatz zu Twitter oder Facebook – durch den Schwerpunkt auf dem visuellen Aspekt – ein geradezu wunderbarer Spielplatz der Kreativität (hier sollen jedoch die kritischen Aspekte nicht verschleiert werden: es ist Teil von Facebook und damit Teil der zuckerbergschen Machtstrukturen; es ist ein soziales Netzwerk und hat damit alle Gefahren und Nachteile dieser natürlich ebenfalls inne (Sucht, Mobbing, Werbungskram, etc.); Datenschutz – oh my god!). Im Gegensatz zu Twitter (oder X – oh my god II), dass sich mittlerweile zu einem Hate-Speech-Universum gewandelt hat und in dem gefühlt jeder versucht, möglichst klug und witzig zu sein oder laut und dumm (sehr subjektive Einschätzung), ist man auf Instagram erstmal netter zueinander, was eine schöne Abwechslung ist. Und so probierte ich dort die letzten beiden Monate herum. Dort kann man bspw. so etwas machen:
Oder so etwas:
Also einerseits humorige Bilder und Videos zum Thema Gefühle und Stimmungen (Moods) oder eine Kombination aus Lyrik, Zeichnerei und visueller, virtueller Spielerei. Ich muss (auch wenn ich nicht will) zugeben: das macht wirklich Spaß. Zudem veranlasst mich das Ganze wieder öfter zu zeichnen, was…ja, man muss die Ansprüche auch einfach mal weglassen. Zumindest dazu komme ich also, wenngleich dann dieser Blog hier (wie so oft) wieder etwas eingeschlafen ist. Daher zeige ich einfach noch ein paar Kurztexte, die ich für Schreibwettbewerbe bei Instagram geschrieben habe:


Bleibt stark, schön und komplex!
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