How to disappear completely

Nachdem es mir kürzlich relativ schlecht ging und ich (natürlicher Weise) über das Thema „Selbstauflösung“ visionierte, fiel mir nicht nur ein wundervoller Song mit dem Namen „How to disappear completely“ von Radiohead ein (im Video zu hören, hier in Gänze: https://www.youtube.com/watch?v=6W6HhdqA95w), sondern auch eine kleine Bildidee, aus der schließlich eine Animationsidee wurde, die ich euch natürlich nicht vorenthalte möchte:

Und ebenso möchte ich euch nicht vorenthalten, was es aus literarisch-explorativer Perspektive über das Selbstverschwinden zu sagen gilt: Über das Selbstverschwinden gilt es zu sagen, dass es das Problem nicht auflöst, sich selbst aufzulösen. Sich selbst im Problem aufzulösen, ist ebenfalls weniger nützlich. Der Wunsch sich aufzulösen ist zurückzuführen, auf eine ultimative Ich-Schwäche, das Gefühl entweder kein Ich zu haben; oder dass dieses nicht Wert sei, getragen zu werden; oder dass dieses nicht aushaltbar sei. Wie dem auch sei – sich aufzulösen, das löst erstmal nichts, nicht mal für den sich Auflösenden, denn was ist, wenn dieser sich nur auf einer Erscheinungsebene auflöst und in der nächsten sich wieder zusammensetzt? Sich auflösen zu wollen, ist ein Wunsch, der Leid lindern soll und Leid produziert. Sich auflösen zu wollen, ist ein Wunsch, dem man nicht nachgehen sollte. Sich auflösen zu wollen, ist ein Wunsch, der schneidet, mit warmem Stahl in kühle Wunden. Diesen gilt es wohl zu spüren – ihn sich ausruhen zu lassen. So lange, bis er weiterziehen kann.

2 Antworten zu „How to disappear completely”.

  1. Volle Zustimmung. In meinem Romanentwurf wünschte sich der ich-schwache homosexueller Held, sich aufzurebbeln wie ein falsch gestrickter Pullover…

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    1. Cool! Kann man da irgendwo reinlesen?

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