Über Blackholes

Ich fühle mich zur Zeit „geblackholed“ wie schon lange nicht mehr. Daher auch ein passendes Artwork dazu, obwohl es schon etwas älter ist (siehe oben). Inspiriert wurde ich durch ein kurzes Gedicht der Instagram-Userin @useless_thought25:

„Blackholes don’t justify heartbreaks
This is all a joke if we see astral“

Ich interpretierte das Gedicht allerdings etwas anders, nicht dahingehend, dass unsere Unwichtigkeit angesichts kosmischer Verhältnisse uns zu emotionaler Demut und Relativierung inspirieren sollte und dadurch vielleicht auch Befreiung erfahrbar sein kann. Sondern stattdessen das „Blackhole“ als Gefühl, das einen überkommt, das dir das Herz bricht, aber kein Anrecht darauf besitzt – tatsächlich hat niemand das Recht, dir das Herz zu brechen, aber weißt du das auch? Ich meine tief in dir drin? Ist es da nicht eher so, dass du es deinen Tätern (was auch immer sie sind) durchgehen lässt, weil es und sie zum Leben dazu gehören? Verzeihst du ihnen, bevor du sie verabscheut hast? Oder macht es dich noch einsamer, dass dein Heartbreak von außen so banal wirkt, wie das Fallen von Regentropfen auf einen matschigen Feldweg? Ist das überhaupt banal? Ist es die Einsamkeit, die dich würgt, wenn man dir deinen Heartbreak abspricht, wenn dieser nicht nachvollziehbar erklärbar ist und daher gesellschaftlich nicht legitim? Das ist das Brechen des Herzens 2. Ordnung: wenn dein Heartbreak nichtig gemacht wird, weil du keine Story dazu hast. Alles muss in Storys verpackt sein, das wissen wir doch längst. Und dann…hörst du dein Herz brechen? Nicht mal schwarze Löcher haben ein Anrecht darauf, dir dein Herz zu brechen. Also schrei so laut du kannst. Gegen diese Löcher und gegen das Brechen. Ein letztes Mal.

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