Schönheit im Widerspruch


Wenn ein (viel zu) erfolgsverwöhnter, literarischer Krawallmann, der sich (viel zu sehr) feiern lässt, vor seinen Auftritten (das muss wirklich nicht sein, bei aller Wohlmeinung), ein Buch schreibt, über einen anderen, viel zu mächtigen Krawallmann und über dessen problematische Praxis, dessen verantwortlich mitgetragene problematische Unternehmenskultur und durch dieses Buch eine wirklich sagenhafte mediale Aufmerksamkeit erfährt, wie es für Literatur unüblich ist, und im Gegenzug, die von dieser gesellschaftlich problematischen Praxis betroffenen Frauen hinter dieser Aufmerksamkeit des Krawallmannes verschwinden, mal wieder ungesehen (gemacht worden) sind, sich dann aber, in Person berechtigt wütender Schrifstellerinnen und Journalistinnen, dazu äußern, widersprechen, auf diesen Misstand hinweisen und zumindest eine Delle in dieser glatten gesellschaftlichen Empörung hinterlassen, die vielleicht nicht jeder sieht, die aber da ist und bleibt und bleiben muss und die hoffentlich verhindert, dass diese Wichtigkeit übersehen wird, bevor das Thema wieder klanglos in den gesellschaftlichen Orkus des Vergessens hinabfährt – einem grandiosen Geist der Verdrängung geschuldet – dann ist das schön. Weil es wichtig ist. Weil es sich ändern muss. Auch wenn es manchmal hoffnungslos erscheinen mag.


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