Wenn semantisches, zu Sätzen und Satzverbänden geronnenes Material zu schmerzen beginnt und dieser Schmerz – wahrscheinlich als Reizkonfiguration, elektronisch übermitteltes Impulsgebündel – ausbreitet in einem Innenraum, der lediglich vorstellungshaft, nur durch Lichtschemen durchzittert ist, aber sonst eher Tonales resonieren lässt, sich durch eine schicksalshafte Verschmelzung psychologisiert, sich zu Personas und Avataren konstituiert, die nicht minder schemenhaft daherwabern, und diese Avatare dann beginnen, übereinander herzufallen, sich zu zerfleddern und immer auch den Adressaten, das Bewusste, zu attackieren und wenn man meint, jetzt, genau jetzt, müsse sich der eigene Schädel spalten, die Ausdehnung von Stirn und Nacken – gefühlt bis an die holländische Grenze – ein absolutes Maximum erreicht hat, dann jedoch ein erlösender Gedanke an Umrissen im Dunkel gewinnt, kaum hörbar ist, nur säuselt: „es ist alles ok“, dann ist das schön. Da man plötzlich weiß, dass nicht alles verloren ist, weil es nie verloren war, weil virtuelle Fantasieviecher wie fliegende Tischbeine mit Vanillesoße im Gehölz einen kontaktlosen Kampf austragen, seit jeher, in bunten Explosionen mit Phantomschlägen und abfälligen Halbzeitkommentaren und riesigen, schwebenden, schlecht animierten T-Rex-Köpfen und man irgendwie doch noch froh ist, Teil dieses seltsamen, schrecklichen Spektakels zu sein.
Schönheit und Schmerz
