Wenn man einer banalen Tätigkeit nachgeht – nehmen wir an, diese Tätigkeit hat mit der Reduktion von Fingernägeln zu tun – und man währenddessen bemerkt, dass diese sich aufgrund einer Abstumpfung des Werkzeugs als schwierig gestaltet, die Keratinplatten an der linken Hand unschön ausfransen statt mit einem satten Schnipp ordnungsgemäß herabzufallen, wenn also ein fleddriges Gefriemel wird aus einer Erfahrung, die sonst stark und klar für Ordnung an den Griffeln sorgt, sich dann jedoch glücklicherweise durch die zufällige Veränderung der Handhaltung ein neuer Schnitt-Winkel und damit eine neue Schnibbel-Methode ergibt, die das Schneide-Erlebnis an beiden Händen erfolgsorientiert synchronisiert, dann ist das mindestens eine schöne Erleichterung, die man so nicht erwartet hätte, da man die gewohnte Herangehensweise als alternativlos erachtet hatte, all die schorfigen Jahre und weiterhin ist diese geringfügige Rekalibrierung einer banalen Tätigkeit vielleicht sogar ein Umstand, der nicht nur den eigenen Bildungsoptimismus wieder entfachen, sondern ganz allgemein ein neues Licht in den vom Alltagsbewusstsein abgenutzten Gewohnheitsraum werfen könnte, der die Kiemen und die Blicke weitet, zumindest für einen Tag. Vielleicht.
Schönheit im Hygienehandeln
