#Sachlyrik: Wir denken…

…also bin ich, heißt ein Buch, in das ich gerade nebenher reinlese und es ist spannend, da es sich mit Wissen, Wissensillusionen/-konstruktionen und der prinzipiellen Beschränktheit des menschlichen Geistes beschäftigt. Dann kam mir die Idee, um die Inhalte des Buches mit den Inhalten meines emotionalen Apparates gewissermaßen zu koppeln, mich also symbiosemäßig, homöopathisch ganzheitlich, wahrscheinlich wieder irgendwie anders als sinnvoll dem Gegenstand des Sachbuches zu nähern, könnte ich doch das, was ich als bedeutsam [wo sich also emotionale Resonanz einstellt] empfinde in Lyrikform festhalten. Und dies dann natürlich hier veröffentlichen und vielleicht hat das einen „Mehrwert“ für irgendeine*n der vier Leser*innen hier auf dem Blog und der/diejenige erhält somit einen weiteren [zu den vielen anderen in Netz und Magazin] Zugang zu einem kulturellen Gegenstand [Buch] oder erfreut sich einfach an einem kleinen Gedicht. Soweit die Überlegung. Hier als das Gedicht zu den ersten 29 Seiten des Buches:


Meine Wissensillusion
hat Tradition
Wie funktioniert die Toilette?
Details kenn ich nicht
der Fäzes-Spül-Kette
tappe eher im stinkigen Dunkeln
als im Licht

Doch der Syphon ist strong
macht die ganze Arbeit
and I feel that I belong
zu einer Gemeinschaft,
die weiß
und
nur deshalb
weiß ich auch
oder meine, zu wissen
daran nicht verrückt werden
zu müssen
mich selbst zu überschätzen

Der Geist ist ein Werkzeug
keine Speicherbank
damit kann man sich versöhnen
dem Werkzeugcharakter des Geistes
sei Dank.

2 Kommentare zu „#Sachlyrik: Wir denken…

  1. Mein Mehrwert: Du als Einzelner weißt fast nix, aber das Kollektiv Mensch weiß alles irgendwie. Und seit Google Wikipedia glaubt sogar ein jeder, alles irgendwie zu wissen. Was ist und funktioniert ein Syphon? ? Googeln!

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    1. Hallöchen und danke für deinen Kommentar UND sorry für die späte Antwort! Genau, wie du anmerkst, ist das wohl eine der Hauptaussagen des Buches: Das menschliche Wissen ist gewaltig und komplex; das Wissen des Einzelnen sehr beschränkt und brüchig. Die Autoren postulieren, dass das menschliche Denken auch nicht als ein Instrument zur Wissensspeicherung konzipiert ist, sondern eher ein flexibles Informationsverarbeitungssystem, das zu kompetenten Handlungen führt. Und das ganze wird evolutionär begründet, wovon ich noch nicht so recht weiß, was zu halten ist, aber ok. Spannendes Buch auf jeden Fall. Ich poste weitere Erkenntnisse…

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