Da heute wieder der schöne Mittwoch ist und sich am schönen Mittwoch Schönheit zeigen sollte (seit vorvorvorvorvorvorletztem Mittwoch zumindest), habe ich mal wieder versucht, Schönheit zu dokumentieren. Hier das Ergebnis:
Wenn Zeit, die man stets zu knapp wähnt, sich unerwartet vor einem ausbreitet, sich niederlegt vor die großen Zehen [und die restlichen], devot gar – so scheint es –, als ergebe sie sich endlich, wenngleich man natürlich weiß, dass Zeit das unbändigste und ungnädigste Ding ist, auf dieser Welt [Camus schrieb von ihrer blutigen Mathematik], und man zunächst verdutzt ist, von diesem unbekannten Verhältnis, von dieser Chance, dieser Möglichkeit, wobei sich diese Verdutztheit dann schnell in eine gähnende Ideenlosigkeit verwandelt, was mit dieser Zeit nun anzufangen sei und man förmlich spürt, wie sie durch die Finger rinnt, die gerade in irgendeinem Buch nach irgendeinem Gedicht suchen, an das man sich nicht mehr erinnern kann, um danach Nasenhaare zu schneiden [etwas, wofür eigentlich stets genügend Zeit ist] und auf irgendeiner Website rumzudüdeln oder sich durch die frustrierende Social-Media-Timeline zu wischen, schließlich ein Paket zu verpacken, das schon seit Tagen gepackt werden wollte und dann die Zeit sich – erholt von ihrer kurzen Auszeit – aufbäumt und mit einem gezielten Nackenschlag das traurig-fröhliche Dingeln beendet…dann ist das zumindest dahingehend schön, dass Verschwendung, selbst wenn das Gut schmerzlich knapp ist, immer noch funktioniert und in dieser stets ein Potential der Befreiung schlummert – von den Dingen, von denen man zu viel und zu wenig hat.