Da heute wieder der schöne Mittwoch ist und sich am schönen Mittwoch Schönheit zeigen sollte (seit vorvorvorvorletztem Mittwoch zumindest), habe ich mal wieder versucht, Schönheit zu dokumentieren. Hier das Ergebnis:
Wenn ein Mensch, der in Prenzlauer Berg lebt – also an einem Ort, an dem ständig jeder das Gefühl haben muss, sich irgendetwas einfallen zu lassen, um zu sein – keine stylische Vintage-Klamotte, keinen Pullover, der 250€ kostet, aber nur nach 20€ aussieht oder ein ironisches T-Shirt trägt, sondern einfach nur eine unscheinbare Hose, ein Hemd und einfarbige Schuhe, zumindest wenn es sich um den verzweifelten Versuch einer geistigen Rettung handelt, in dem dieser Mensch anders sein möchte als seine Umgebung, die natürlich auch nur anders sein möchte als ihre Umgebung [usw.], auch wenn dieser Versuch zum Scheitern verurteilt [da in einem Kreislauf gefangen] und gleichsam bemerkenswert als auch trivial ist, da jeder diesem Impuls der Distinktion folgen muss, diesem Streben danach, ein originäres [also ein nicht von irgendetwas abgeleitetes] Wesen sein zu wollen, was natürlich niemals der Fall ist und nur ein weiteres absurdes und leiderzeugendes Unterfangen darstellt, dem man sich hingeben muss, wenn man Teil der menschlichen Angelegenheiten ist…dann ist das schön, wie die vielen weiteren unzähligen Widersprüche, denen man sich unterwerfen können muss. Zumindest, wenn man für 5 Sekunden dieses Schauspiel meint, erkannt zu haben, um danach weiterzumachen – amnestisch und zauberhaft verloren.